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Freitag, 14.08.2015, Pogradec, Albanien
Tage und Naechte
Ja die kann man hier erleben… Von Opuzen aus habe ich zunaechst einen
wunderbaren Radtag an der kroatischen Kueste verbracht. Und das war ein
echter Genusstag. Kleine pitoreske Orte und auch Dubrovnik stellten
einen willkommenen Kontrast zu den vorherigen Kilometern dar.
Nach dem Reglement gerechten Ausfahren der Bucht, fand sich ein Quartier
direkt am Wasser. Sehr geeignet zum Luftholen fuer den Folgetag.
Dieser brachte dann den Aufstieg zum CP4, sowie zum Gipfel des Mount
Lovcen, satte 1.600 Hoehenmeter. Die ersten 2/3 waren recht human, aber
dann wurde es knackig. Belohnt habe ich mich mit ordentlichem Futter.
Und das war auch gut so. Denn es folgte nicht einfach eine Abfahrt,
sondern noch einige hundert Hoehenmeter, im aus dem Gebirgsmassiv
herauszukommen. Mein Weg fuehrte mich dann noch bis Tuzi, kurz vor der
albanischen Grenze.
In dem einzigen Hotel weit und breit fand ich ein Quartier und hunderte
Zuhoerer einen idealen Platz fuer ein Open Air Konzert heimischer
Popmusik… ALSO, aus Toilettenpapier lassen sich keine wirksamen
Ohrstoepsel bauen. Aber Reifenheber sind bestens geeignet, um
bassvibrierende Rolllaedenkaesten zu verkeilen, damit sie nicht so
metallisch scheppern.
Nach nur wenigen Stunden Schlaf ging es ohne Fruehstueck (kein Personal
anwesend) weiter nach Albanien und mitten durch Tirana (Highway to
Hell). Allein von diesem Tag liesse sich ein Buch schreiben. Nach der
Querung der Wahnsinnsstadt gabelten albanische Radsportler auf und
brachten mich quasi bis zur Unterkunft. Wie toll. Danke! Das haette ich
sonst nie so fix gefunden, zumal ich mich nicht getraut haette die
Autobahn mit einzubeziehen. In dem Hotel 10 km suedlich von Tirana wurde
ich von dem Padre mit derart offenen Armen und kuehlem Bier empfangen,
dass ich schon ernsthaft fuerchtete die Tochter heiraten zu muessen und
nie wieder aus Albanien raus zu kommen…
An dem heutigen Tag habe ich dann ueber zwei Paesse und ungezaehlte
Steigungen geackert wie ein alter Gaul. So muessen sich wohl die
Wassertraeger im Peleton fuehlen, wenn sie einen ganzen Renntag schuften
und keine Ehrenplaetze erlangen.
Aber ich bin durchaus zufrieden. Bis zur griechischen Grenze sind es 57
km und von hier bis Istanbul sind es 905 km…smile. Nun werde ich mich
noch um den GPS Tracker kuemmern und einen Batterietausch
vornehmen.Diese haben naemlich heute in der letzten Fahrstunde ihr Ende
gefunden.
Winkewinke
Andreas