300km-Brevet der Audax Randonneurs Allemagne (ARA), Hamburg, 12. April
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, heißt ein nicht mehr ganz so neues Sprichwort im Fußball. Beim Brevetfahren lautet es hingegen: nach dem 200er kommt der 300er. Und so stand am gestrigen Samstag (12. April) der 300km-Brevet der ARA Hamburg an. Gestartet wurde bereits ab 7.00 Uhr, weshalb Lars und ich uns um 6:20 Uhr mit dem Rad von Altona zum Startpunkt in Rothenburgsort aufmachten. Unterwegs begegneten wir noch diversen Nachteulen, die nach durchzechter Nacht den Heimweg antraten.
Die Strecke führte das Starterfeld von rund 80 Personen in Richtung Ratzeburger See. Anfangs war es sehr neblig und dementsprechend frisch. Trotz langer Handschuhe froren meine Hände, aber es zeichnete sich bereits ab, dass die Sonne irgendwann durchkommen würde.
Ausschnitt aus der Streckenbeschreibung
In Berkenthin erreichten wir die erste Kontrollstelle (Tankstelle). Nördlich des Ratzeburger Sees ging es weiter bis nach Rehna, ebenfalls Kontrollstelle. Dann fuhren wir Richtung Südwesten und machten eine kleine Pause in Kittlitz. In Kittlitz lag die Kontrollstelle in einem Hof-Café (Dielen Café) und der selbstgemachte Kuchen schmeckte echt lecker (ich hatte ein unglaublich großes Stück Rhabarber-Kuchen, das in Hamburg sicherlich als zwei, drei Stücke durchgegangen und verkauft worden wäre). In Kittlitz schloss ich mich der größeren Gruppe um Claus Czycholl an. Zuvor hatte ich eine kleinere Gruppe gefunden, Lars war, wie immer, weiter vorne.
Auf einer wunderschönen Strecke entlang des Schaalsees fuhren wir nach Büchen, die fünfte Kontrollstelle lag in Amelinghausen. Nun ging es wieder zurück nach Hamburg, so langsam reichte es dann auch für meinen Geschmack. Letzter Kontrollpunkt mit einer Luft zum Schneiden war das Fährhaus Altengamme. Die letzten Kilometer durch die Vierlande zogen sich dann einmal wieder. Gegen 19.00 Uhr trudelten wir schließlich nach 314 Kilometern glücklich und zufrieden im Zielpunkt in Rothenburgsort ein (Lars war mit seiner Gruppe bereits eine Stunde vorher eingetroffen). Bei einem alkohlfreien Weizenbier ließen wir die Erlebnisse kurz Revue passieren und plauderten noch ein wenig.
Am Zielpunkt in Rothenburgsort
Das war abermals ein herrlicher Radsporttag, mit bestem Wetter, einer schönen Strecke und gut aufgelegten Mitfahrern (besten Dank dafür!). Unter Brevet-Fahrer/innen wird je nach Situation und Laune immer wieder auch gehörig geklönt. Ich lernte gestern zum Beispiel Martin von der RG Eckernförde (RGE) kennen, auf deren Website ich kürzlich erst war. Denn der ABC und die RGE haben in ihrer Geschichte eine Gemeinsamkeit: Gregers Nissen. Nissen gehörte 1887 zu den Gründungsmitgliedern der RGE bevor er 1890 nach Altona ging und anschließend lange im und für den ABC tätig sein sollte. Martin und ich haben deshalb auf dem Rade fahrend überlegt, ob die RGE und der ABC Gregers Nissen nicht vielleicht einmal zusammen in einer Ausfahrt gedenken könnten. Wir werden sehen, vielleicht kriegen wir da irgendwann etwas hin …
Hamburg-Altona, 13. April 2014 / Lars