200km-Brevet ARA Sønderborg/Dänemark – sehr „hyggelig“ am 14. Juni 2014

Bislang kannte ich nur den Hamburger Startort wo alljährlich alle Langstreckenbegeisterten, rund um Claus Czycholl, ihre Langstreckenprüfungen über 200, 300, 400 und 600 Kilometer meistern.

Nun ging es um Punkt 5 Uhr Richtung Sønderborg zum dänischen Startort los. Nach etwas über einer Stunde Autofahrt erreichte ich das Danhostel in Sønderborg, den südlichsten Treffpunkt der dänischen Randonneure.

Um Punkt 7 Uhr pedalierten wir zur Fähre nach Bøjden/Fünen. Wir waren nur zu dritt, doch das änderte sich auf dem Weg zur Fähre fast minütlich, denn die Züge der heimischen „Cykleklubs“ sirrten nur so an uns vorbei, fuhren auf gleicher Höhe oder reihten sich in unsere Kleingruppe ein. Nach sechzehn flotten Kilometern erreichten wir Fynshav. Ca. 80 Radsportler auf der Fähre – sehr schön. Nach einer knappen Stunde waren wir auf der Insel Fünen. Die Radfahrer schwärmten aus. Wir rollten Richtung Norden an der Küste entlang über Assens nach Kolding. Es ging auf und ab. Mit entsprechendem Schwung konnte man die Wellen „wegdrücken“, was aber nicht immer gelang. Über die älteste Hängebrücke Dänemarks, de Gamle Lillebaeltsbro, verließen wir Fünen und fuhren nach Jütland. Nach knapp 100 Kilometern erreichten wir Kolding, unsere zweite Kontrolle, eine Tankstelle, in der wir unsere Streckenausweise abstempeln ließen und die Trinkflaschen befüllten. Nun ging es auf der anderen Seite des Lillebelts Richtung Süden zurück nach Sønderborg. Immer wieder in Wassernähe auf neu asphaltierten Radwegen oder landwirtschaftlichen Straßen fuhren wir im Sonnenschein und genossen die Landschaft. Sehr gemütlich, ohne Stress, die Dänen sagen auch „hyggelig“, radelten wir unsere vorgegebene Strecke weiter. In den kurzen Pausen, in denen wir den Streckenverlauf besprachen, bemühte ich mich mein spärliches Dänisch aufzubessern. Hier die wichtigsten Begriffe für eine dänische Brevet: højre=rechts; venstre=links; fortsaet=weiter geradeaus; und natürlich: Kør ind rundkørselen=fahr in den Kreisverkehr.

Und dann ging alles ganz schnell: wir erreichten Haderslev – leider flogen wir nahezu durch die Stadt, sodass ich nicht viel wahrnehmen konnte – und radelten die letzten Kilometer nach Sønderborg hinein. Die letzte Kontrolle, plus Anfahrt zur Fähre zeigte mein Tacho 240 km. Wir waren erschöpft aber auch sehr glücklich. Nach ein paar Minuten erreichten wir Helges Haus. Er organisiert die Brevets und hatte uns gebeten unsere Streckenausweise in den Briefkasten zu werfen. Die Medallien fanden wir in einer Kiste unter der Kellertreppe, wie es uns Helges Frau morgens erklärt hatte. Zurück am Startort verabschiedeteten wir uns herzlich. Es war ein schöner Ausflug und ein herrlicher Tag.

Im Ziel! Die angehenden Randonneure aus Roskilde.

Farewell!

Bargum, 20. Juni 2014 / Olli